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Niederschlesien – Auf der Suche nach Spuren der gemeinsamen Vergangenheit
Unter diesem Motto stand unsere diesjährige Fahrt nach Rydzyna in Polen. Als Teil unserer Partnerschaft mit dem SOSW Rydzyna sind die alljährlichen Jugendbegegnungen zu einer festen Tradition geworden. Wir verbrachten fünf erlebnisreiche, spannende und vor allem schöne Tage mit unseren Freunden. Mit von der Partie waren Auszubildende aus den Bereichen Hauswirtschaft, Metall und Maler. Unsere bunte Mischung fügte sich schnell in das Schul- und Internatsleben in Rydzyna ein, wir sind sehr herzlich aufgenommen worden. „Sprachbarriere“ scheint sowieso ein rein deutsches Fremdwort zu sein. Nach unserer Anreise am Montag trafen wir uns mit der Schulleitung und „unseren“ polnischen Jugendlichen zu einer Kennenlern- runde bei Kaffee und Kuchen. Bereits nach ein paar Minuten war das Eis geschmolzen und es gab nur noch eine gemein- same Gruppe. Nach der Schlossbesichtigung ging es abends, übrigens bei Kaiserwetter, auf den Fußballplatz zum buntesten Match der Saison. Wer gewonnen hatte, wusste hinterher keiner mehr so richtig. Aber alle hatten ihren Spaß. Am Dienstag hieß es, früh aufzustehen. Denn es startete unser zweitägiger Ausflug nach Niederschlesien. Unsere Reise führte zuerst nach Kłodzko (früher Glatz) im Süden von Polen. Wahrzeichen der altehrwürdigen Stadt mit preußi- scher Geschichte ist die riesige Festung mit ihren ober- und unterirdischen Bauten, die sogleich von uns eingenommen werden konnte (dieses Privileg war seit dem Dreißigjährigen Krieg nur Wenigen vorbehalten). Auch die Altstadt hatte viel Sehenswertes zu bieten. Für uns ging es dann weiter nach Wrocław (früher Breslau), die Hauptstadt Niederschlesiens. Bereits am Abend konnten wir bei einem Trip in das Stadt- zentrum die atemberaubende Aussicht von der 49. Etage des Sky Towers genießen. Am Mittwochmorgen führte uns unsere erste Exkursion zur Jahrhunderthalle. Dieses beeindruckende Bauwerk, das nach Fertigstellung im Jahr 1913 einzig- artig in seinen Ausmaßen war, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir waren ebenfalls beeindruckt. Nicht zuletzt vom Multimedia-Brunnen hinter der Halle, einer riesigen Springbrunnen-Anlage, wo zu voller Stunde ein abgefahrenes Wasserfontänen-Ballett zu Popmusik zu bestaunen ist.
Weiter ging es dann in die City, vorbei an vielen historischen Bauten, Brücken und Plätzen. Jeder dieser Orte könnte Bücher über seine Geschichte schrei- ben, soviel wissen wir jetzt dank unserer fleißigen Begleiter Magda und Damian. Ein weiterer Höhepunkt folgte mit der Bootsfahrt auf der Oder durch die Brücken der Altstadt. Der Tag verging viel zu schnell, wir mussten uns auf die Rückfahrt machen. Aber natürlich nicht ohne die obligatorische Shopping-Tour durch eine der vielen Malls Wrocławs. Der Donnerstag stand unter dem Zeichen der gesunden Lebensweise. Die ganze Schule feierte das „Festival der Gesundheit“ - und wir mittendrin. Alle Schüler präsentierten ihre Beiträge zur Ernährung und körperlichen und geistigen Fitness. Neben gesunden Zutaten für die Drinks, an denen wir übrigens auch einen Anteil hatten (was war da eigentlich alles drin??), gehörte auch eine große Portion Humor dazu. Nachmittags konnten wir beim Bowling eine ruhige Kugel schieben, um dann abends bei der Schülerdisco nochmal richtig Gas zu geben… Viel zu schnell ging die Woche vorbei. Am Freitagvormittag haben wir in der Bibliothek der Schule nochmal alle Erleb- nisse der Woche Revue passieren lassen. Wir arbeiteten fleißig an Bildern, Texten und Collagen (auf deutsch und in polnisch) für die Chronik. Gemeinsam ging es später auf eine lustige Radtour rund um den neuen See in Rydzyna. Wehmut machte sich aber breit, als die Stunde des Abschieds nahte. Gerne wären wir noch länger geblieben. Alle lagen sich in den Armen und sprachen sich gegenseitig Mut zu, dass die Zeit bis September möglichst schnell vergehen soll. Denn dann kommen unsere Freunde zu uns. Zum Glück gibt es ja die Sozialen Netzwerke, in denen Entfernungen keine Rolle spielen. Zahlreiche neue Freundschaften machen seit letzter Woche den Zuckerberg noch größer.  Herzlichen Dank an unsere Gastgeber für die superschönen Tage und Erlebnisse!!! Ralf Göbel